Mark Bran­den­burg

Diese Seite ist kein Hand­out o.ä. zur Geschichte der Mark Bran­den­burg, sondern enthält einzelne Hinweise auf Vorgänge, die mit dem auf der Tour gese­he­nen in Verbin­dung stehen. Es erfol­gen keine Bewer­tun­gen des Gesche­he­nen, es wird jedoch mit einem Blick von  unten gese­hen.

Nach einer schlag­ar­ti­gen Erwär­mung und damit verbun­de­nem Aufwuchs von Wald vor 14.000 Jahren lebten Menschen als Wald­jä­ger im nord­deut­schen Flach­land. Vor 12.000 bis 11.000 Jahren war es die letzte Kalt­phase, in der die Rentier­jä­ger ihrem Jagd­wild auf die Winter- und Sommer­wei­den folg­ten. Nach der nun endgül­ti­gen Erwär­mung kamen die unter­schied­lich­sten Pflan­zen und Tiere und die Menschen ernähr­ten sich von Frücht, Samen, Pilze, Klein­tie­ren, Vogel­eiern und Fischen. Aus Südost zogen Menschen hinzu und für lange Zeit lebten Jäger und Samm­ler neben nun Land­bau und Vieh­zucht Betrei­bende Neben­ein­an­der. Vor 7.000 Jahren assi­mi­lier­ten sie. In Groß­stein­grä­bern und Stein­ki­sten wurden die Menschen bestat­tet, einige der Grab­an­la­gen existie­ren noch. In der vor 4.000 Jahren begin­nen­den Bron­ze­zeit erfolg­ten dann die Bestat­tun­gen in Hügel­grä­bern.

Mit den Rasen­ei­sen­er­zen verfüg­ten die Menschen in der östli­chen Mark über die notwen­di­gen Rohstoff­vor­kom­men in der Eisen­zeit. Vor 3.000 Jahren ging die Besied­lung der Hoch­flä­chen und Talauen aus unbe­kann­ten Grün­den deut­lich zurück. Vor 2100 Jahren siedel­ten Germa­nen vom Stamm der Burgun­den. Sie waren Bauern. Die frühen Germa­nen siedelt vornehm­lich auf schwe­ren Böden, weshalb das Land hier dünn besie­delt war. 200 n.Chr. nahm die Besied­lung kurz­fri­stig zu, bis die Germa­nen dann 350 n. Chr. im Zuge der Völker­wan­de­rung das Land verlie­ßen, nur wenige Menschen blie­ben zurück.

Bereits in der zwei­ten Hälfte des 7. Jahr­hun­derts siedel­ten Slawen des polabo-pomo­ra­ni­schen Stamms der Lebu­ser, in dem so gut wie nicht besie­del­ten Gebiet. Die Slawen waren keine krie­ge­ri­schen, sondern bäuer­li­che Menschen. Ihre Mytho­lo­gie war poly­the­istisch mit einer Viel­zahl von Gott­hei­ten und Natur­kul­ten. (Die Begriffe Wenden und Heiden sind ausgren­zend und abwer­tend, ähnlich der Begriff der Natur­re­li­gio­nen, der zudem auch noch falsch ist). Seit der slawi­schen Besied­lung ist das Land zwischen Elbe und Oder unun­ter­bro­chen bewohnt.

In mittel­sla­wi­scher Zeit (9./10. Jahr­hun­dert) wurde in offe­nen Sied­lun­gen und Burgen gelebt, man nimmt an, dass diese den Eliten vorbe­hal­ten waren. Zum Ende des ersten Jahr­tau­sends wurden vom ostfrän­ki­schen König Hein­rich I zur Siche­rung der Grenze ebenso wie zur Erwei­te­rung der Länder und dem Besitz­stre­ben des Adels Kriegs­züge zur „Chri­stia­ni­sie­rung“ der Slawen im Gebiet zwischen Elbe und Oder unter­nom­men, bei denen Anwoh­ner, Kinder und Kriegs­ge­fan­gene getö­tet wurden. Die Erfolge der Kriege waren sehr mäßig und 983 erfolgte der große Slawen­auf­stand.

Die Slawen erober­ten ihre Gebiete zurück. Die Könige verlie­hen zwar weiter­hin den Titel des Mark­gra­fen, jedoch hat keiner von diesen bis ins 12. Jahr­hun­dert je einen Fuß in die Mark gesetzt. Während des nun folgen­den spät­sla­wi­schen Land­aus­baus nahme die Zahl der Dörfer zu, Hand­werk und Handel hatten einen enor­men Aufschwung. Nach der Erobe­rung durch die Aska­nier erfolgte der hoch­mit­tel­ater­li­che Land­aus­bau, Städte und Dörfer wurden nach deut­schem Recht gegrün­det, in die die slawi­sche Bevöl­ke­rung umzie­hen musste. Die slawi­schen Dörfer wurden aufge­las­sen, die Drei­fel­der­wirt­schaft  einge­führt und dafür die Feld­flu­ren neu vermes­sen und ange­legt.

Die zu unse­ren Vorfah­ren gehö­ren­den Slawen werden in einem Film des MDR vorge­stellt, ohne durch die Brille der “Deut­schen” zu gucken, sondern unvor­ein­ge­nom­men einen Teil unse­rer Vorfah­ren vorzu­stel­len:

Während die Zeit von Hein­rich I. als Beginn der deut­schen Geschichte gese­hen wird, wird mit dem Aska­nier Albrecht der Bär die Grün­dung die Mark Bran­den­burg termi­niert. In dieser Phase des hoch­mit­tel­al­ter­li­chen Land­aus­baus war die vorherr­schende Wirt­schafts­form die Drei­fel­der­wirt­schaft, es wurden Anger- und Stra­ßen­dör­fer gegrün­det sowie für Acker­flä­chen und Weiden weite Flächen der Wälder gero­det; Slawen betei­lig­ten sich oftmals daran. Im Havel­land lebten die Hevel­ler, deren Fürst bereits als Kind getauft wurde. Mit ihm verbün­dete sich Albrecht und ging bei Span­dau gegen die bei Köpe­nick resi­die­ren­den Spre­wa­nen vor, deren Fürst Jacza von Köpe­nick, getauft und Kreuz­rit­ter, dann geflo­hen sein soll. Davon zeugt das Denk­mal auf Schild­horn; das die Legen­den bildende spätere und aktu­elle Sicht­weise der Deut­schen deut­lich zeigt.

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Perspek­tiv­wech­sel täte Not

Emil Wanek schreibt in „Buch­ners Kolleg Geschichte“ (2004, 2. Aufl.) für Gymnasialschüler/innen über die hier refe­rierte Zeit: „Gemäß dem Verständ­nis ihrer Zeit bestand die nach Osten gerich­tete Poli­tik der Otto­nen aus mili­tä­ri­scher Expan­sion und syste­ma­ti­scher Missio­nie­rung. Ausge­hend von dem neuen Erzbis­tum Magde­burg wurden die Slawen für den christ­li­chen  Glau­ben gewon­nen … Zugleich sollte damit die Ober­ho­heit des Kaisers östlich der Elbe zur Aner­ken­nung gebracht werden … Ermun­tert durch die  über­zo­gene Itali­en­po­li­tik Ottos III. (des Kaisers, nicht des aska­ni­sche Mark­gra­fen), lehn­ten sich heid­ni­sche Slawen 983 gegen die entste­hende deut­sche Herr­schaft auf. Einige Grenz­mar­ken östlich von Elbe und Saale gingen für fast zwei Jahr­hun­derte verlo­ren.“

Von welchem „Verständ­nis ihrer Zeit“ ist hier die Rede, das der seit 300 Jahren dort wohnen­den Slawen oder das der deut­schen Erobe­rer? Wie wurden die Slawen für das Chri­sten­tum gewon­nen und getauft, mit Wasser oder Blut? Und dann ging das Land „für fast zwei Jahr­hun­derte verlo­ren“, wirk­lich? Die orts­an­säs­sige Bevöl­ke­rung hatte es noch einmal für zwei Jahr­hun­derte zurück gewon­nen!

Nur mal zum Vergleich: Die Slawen lebten bis zu ihrer endgül­ti­gen Vertrei­bung oder Unter­dückung ein halbes Jahr­tau­send zwischen Elbe und Oder. Die große Zeit des König­reichs Preu­ßens dauerte von 1701  bis 1806 gerade mal 105 Jahre und das Kaiser­reich ganze 47 Jahre von 1871 bis 1919.

Wenn US-Ameri­ka­ner von Indi­ans und nicht von Native Ameri­cans spre­chen, dann regt sich der weiße Deut­sche, der Bildungs­bür­ger, über den darin enthal­te­nen Rassis­mus auf, der nicht die histo­ri­sche Rolle der Native Ameri­cans sieht. Bei Slawen ist das anders – das finde ich schein­hei­lig, ein verlo­ge­nes Eigen­lob.

Perspek­tiv­wech­sel täte Not

Emil Wanek schreibt in „Buch­ners Kolleg Geschichte“ (2004, 2. Aufl.) für Gymnasialschüler/innen über die hier refe­rierte Zeit: „Gemäß dem Verständ­nis ihrer Zeit bestand die nach Osten gerich­tete Poli­tik der Otto­nen aus mili­tä­ri­scher Expan­sion und syste­ma­ti­scher Missio­nie­rung. Ausge­hend von dem neuen Erzbis­tum Magde­burg wurden die Slawen für den christ­li­chen  Glau­ben gewon­nen … Zugleich sollte damit die Ober­ho­heit des Kaisers östlich der Elbe zur Aner­ken­nung gebracht werden … Ermun­tert durch die  über­zo­gene Itali­en­po­li­tik Ottos III. (des Kaisers, nicht des aska­ni­sche Mark­gra­fen), lehn­ten sich heid­ni­sche Slawen 983 gegen die entste­hende deut­sche Herr­schaft auf. Einige Grenz­mar­ken östlich von Elbe und Saale gingen für fast zwei Jahr­hun­derte verlo­ren.“

Von welchem „Verständ­nis ihrer Zeit“ ist hier die Rede, das der seit 300 Jahren dort wohnen­den Slawen oder das der deut­schen Erobe­rer? Wie wurden die Slawen für das Chri­sten­tum gewon­nen und getauft, mit Wasser oder Blut? Und dann ging das Land „für fast zwei Jahr­hun­derte verlo­ren“, wirk­lich? Die orts­an­säs­sige Bevöl­ke­rung hatte es noch einmal für zwei Jahr­hun­derte zurück gewon­nen!

Nur mal zum Vergleich: Die Slawen lebten bis zu ihrer endgül­ti­gen Vertrei­bung oder Unter­dückung ein halbes Jahr­tau­send zwischen Elbe und Oder. Die große Zeit des König­reichs Preu­ßens dauerte von 1701  bis 1806 gerade mal 105 Jahre und das Kaiser­reich ganze 47 Jahre von 1871 bis 1919.

Wenn US-Ameri­ka­ner von Indi­ans und nicht von Native Ameri­cans spre­chen, dann regt sich der weiße Deut­sche, der Bildungs­bür­ger, über den darin enthal­te­nen Rassis­mus auf, der nicht die histo­ri­sche Rolle der Native Ameri­cans sieht. Bei Slawen ist das anders – das finde ich schein­hei­lig, ein verlo­ge­nes Eigen­lob.

Perspek­tiv­wech­sel täte Not

Emil Wanek schreibt in „Buch­ners Kolleg Geschichte“ (2004, 2. Aufl.) für Gymnasialschüler/innen über die hier refe­rierte Zeit: „Gemäß dem Verständ­nis ihrer Zeit bestand die nach Osten gerich­tete Poli­tik der Otto­nen aus mili­tä­ri­scher Expan­sion und syste­ma­ti­scher Missio­nie­rung. Ausge­hend von dem neuen Erzbis­tum Magde­burg wurden die Slawen für den christ­li­chen  Glau­ben gewon­nen .… Zugleich sollte damit die Ober­ho­heit des Kaisers östlich der Elbe zur Aner­ken­nung gebracht werden .… Ermun­tert durch die  über­zo­gene Itali­en­po­li­tik Ottos III. (des Kaisers, nicht des aska­ni­sche Mark­gra­fen), lehn­ten sich heid­ni­sche Slawen 983 gegen die entste­hende deut­sche Herr­schaft auf. Einige Grenz­mar­ken östlich von Elbe und Saale gingen für fast zwei Jahr­hun­derte verlo­ren.“

Von welchem „Verständ­nis ihrer Zeit“ ist hier die Rede, das der seit 300 Jahren dort wohnen­den Slawen oder das der deut­schen Erobe­rer? Wie wurden die Slawen für das Chri­sten­tum gewon­nen und getauft, mit Wasser oder Blut? Und dann ging das Land „für fast zwei Jahr­hun­derte verlo­ren“, wirk­lich? Die orts­an­säs­sige Bevöl­ke­rung hatte es noch einmal für zwei Jahr­hun­derte zurück gewon­nen!

Nur mal zum Vergleich: Die Slawen lebten bis zu ihrer endgül­ti­gen Vertrei­bung oder Unter­dückung ein halbes Jahr­tau­send zwischen Elbe und Oder. Die große Zeit des König­reichs Preu­ßens dauerte von 1701  bis 1806 gerade mal 105 Jahre und das Kaiser­reich ganze 47 Jahre von 1871 bis 1919.

Wenn US-Ameri­ka­ner von Indi­ans und nicht von Native Ameri­cans spre­chen, dann regt sich der weiße Deut­sche, der Bildungs­bür­ger, über den darin enthal­te­nen Rassis­mus auf, der nicht die histo­ri­sche Rolle der Native Ameri­cans sieht. Bei Slawen ist das anders – das finde ich schein­hei­lig, ein verlo­ge­nes Eigen­lob.

Anders als im Altreich wurden keine Kloster­land­schaf­ten gebil­det, Bettel­or­den und Frau­en­klö­ster waren unbe­deu­tend. Die Chri­stia­ni­sie­rung war verbun­den mit Über­nahme der Stein­bau­tech­nik, Schrift­ge­brauch und Verwal­tung, weshalb sie wieder­holt nicht erzwun­gen werden musste, sondern von einzel­nen slawi­schen Fürsten erwünscht war.

Der Zister­zi­en­ser­or­den war der entschei­dende Kloster­or­den, die Mönche wurden von den regio­na­len Herren unter­stützt, halfen bei der Missio­nie­rung (wobei es wich­tig war, dass in jedem Ort eine Kirche stand, und nicht so sehr, dass die Zahl der Kirch­be­su­cher sich stei­gert). Es wurden land­wirt­schaft­li­che Muster­be­triebe, Fisch­zucht, Woll­han­del und Berg­bau geför­dert. Zu den kultu­rel­len Aufga­ben der Zister­zi­en­ser gehör­ten schrift­stel­le­ri­sche Arbei­ten und das Kopie­ren von Texte, es wurden große Biblio­the­ken ange­legt, in Bran­den­burg sind Chorin und Lehnin bedeut­same Kloster gewe­sen.

Auf Grund der Erbtei­lun­gen wurden die Parzel­len immer klei­ner und damit schwe­rer zu bear­bei­ten, z.B. Wende­flä­chen für den Pflug. So wurden große gemein­same Zelgen gebil­det, in deren Rahmen auch die Drei­fel­der­wirt­schaft gere­gelt wird. Diese effek­ti­vere Arbeits­weise und die Grün­dung von Städ­ten führ­ten zum Verlas­sen von Orten, die dann wüst fielen, z.B. Wüste Mark*) südwest­lich von Berlin. Das Hoch­mit­tel­al­ter ist gekenn­zei­chet mit einem enor­men Ausbau des Landes. Die Bevöl­ke­rungs­zahl hatte sich verdrei­facht. In dieser Rodungs­phase bedeckte der Wald nur noch ein Bruch­teil des Landes. Im Spät­mit­tel­al­ter des 14. und 15. Jahr­hun­derts erfolgte dann eine Rege­ne­ra­tion des Waldes, ist die Zeit der Wüstungs­pe­ri­ode. Die Größe der Bevöl­ke­rung nahm ab und Ortschaf­ten fielen wüst, Gründe dafür waren u.a. Miss­ern­ten, über­nützte Böden, Pest, Bauern­le­gen und Beginn der Klei­nen Eiszeit.

Dann gab es Fehl­grün­dun­gen von Dörfern im Zusam­men­hang mit Kloster­grün­dun­gen, z.B. die Zister­si­en­ser auf Pehlitz­wer­der, die dann nach Chorin umzo­gen, und Über­nut­zung von Wäldern und Böden, was dann zum Verlas­sen der Orte führte. Nach dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg und seinen Menschen­ver­lu­sten eigne­ten sich Guts­her­ren die Wüstun­gen an und legten damit den Grund­stein für die Entfal­tung des Groß­grund­be­sit­zes. Diese Entwick­lung ging am Oder­bruch vorbei, das seine Moder­ni­sie­rung, so man es denn so nennen möge, mit der Trocken­le­gung des Oder­bruchs erfuhr. Diese Entwick­lung ist Teil des Ausbaus und der Modern­sie­rung des preu­ßi­schen Staa­tes, die mit dem Großen Kurfürst ihren Anfang nahm.

*) Im Mittel­al­ter war dort das Gerhards­dorf, woran die Gerhards­dor­fer Straße in Zehlen­dorf erin­nert.  1915 gelangte die Fläche durch Ankauf im Zusam­men­hang mit dem Dauer­wald­ver­trag in Berli­ner Besitz und war Bestand­teil des Orts­teils Wann­see. Während der deut­schen Teilung war es somit eine unbe­wohnte West­ber­li­ner Enklave in der DDR und deshalb nicht einge­zäunt. Sie wurde von einem West­ber­li­ner Bauern bewirt­schaf­tet, der mit dem Trak­tor auf der Auto­bahn den Grenz­über­gang Drei­lin­den benut­zen durfte.