Festung Küstrin
Am bekanntesten ist die Festung mit der Katte-Tragödie, der hingerichtet wurde, weil er dem befreundeten Kronprinzen Friedrich II. bei dessen Fahnenflucht begleitete. Hierüber ist unsäglich viel geschrieben worden und oft nicht zutreffend. Fontane widmet sich dem Thema quellenkritisch auf 45 Seiten seiner „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Ich finde es langweilig, bin allerdings auch alles andere als ein Fan dieser Klasse und der Hohenzollern.
Fontane war ein sehr präziser Schriftsteller und Journalist und hat bei der Darstellung der Katte-Tragödie herausgearbeitet, dass das Todesurteil juristisch ausgesprochen fragwürdig gewesen ist und dass das öffentliche Interesse ja auch dem Schicksal des Kronprinzen galt und gilt und nicht dem armen Katte – die Menschen waren damals ebenso dümmlich wie heute.
Die Festung wurde im Krieg zerstört und wird teilweise wieder aufgebaut. Straßen und Häuserreste sind erkennbar und altes Bildmaterial liegt vor. Man kann anschaulich herausfinden, wie es einmal aussah.

Die Geschichte der Festung beginnt in der Zeit der kurzen Eigenstaatlichkeit der Neumark unter Hans von Küstrin. Er wurde geizig gescholten, ich finde ein interessantes Kapitel zum Preußentum, das hier aber zu weit führt.
Zunächst war ich über die Wege und asymmetrische Anlage der Bastionen ein wenig desorientiert, die kleine Skizze Fontanes hat mir dann weiter geholfen
Eine ausführliche Darstellung zur Geschichte und Gestalt der Festung und deren Restauration hat „Azubi-Projekte“ im Auftrag der Tourist Information Küstrin bereit gestellt: Altstadt & Festung Küstrin.