Beginn der Schlacht um Berlin

Entlang der Oder und der Lausit­zer Neiße stan­den Ende Januar 1945 die Rote Armee der sowje­ti­schen Völker und polni­sche Verbände bis zu 80 km vor Berlin. Damit wurde die letzte Schlacht einge­läu­tet, jedoch musste vorher die Oder über­quert werden. Es muss­ten 2,5 Mill. Solda­ten, 6000 Panzer und 7500 Flug­zeuge in Stel­lung gebracht werden. Die deut­schen Trup­pen erkann­ten, dass bei Seelow entlang der Reichs­straße 1 der Haupt­an­griff erfol­gen würde, das Oder­bruch wurde geflu­tet und große Befe­sti­gungs­an­la­gen ange­legt.

Am 16. April erfolgte der Angriff mit dem stärk­sten Trom­mel­feuer der Geschichte. Auf Grund geschick­ter Vertei­di­gung durch die Nazis dauerte Kampf nicht zwei, sondern vier Tage: 33.000 sowje­ti­sche und 12.000 deut­sche Gefal­lene. Sechs Tage später war Berlin einge­schlos­sen, der Kampf um Berlin begann und weitere zwei Wochen später kam die Befrei­ung.

16. April 1945
Beginn der Schlacht um Berlin. Ralf Polot­schek, PD

Über die Opfer­zah­len wurde oft unrich­tig und manch­mal hetze­risch berich­tet. Das Mili­tär­ge­schicht­li­che Forschungs­amt der Bundes­wehr nannte 2008 66 Mill. Tote, von denen 59% Zivi­li­sten waren. Die Völker der UdSSR  hatte mit 41% bei weitem die meisten Opfer zu bekla­gen, 14 Mill. Zivi­li­sten und 13 Mill. Solda­ten. Die meisten Opfer bezo­gen auf die Bevöl­ke­rungs­zahl hatte mit 5,6 Mill. Toten das polni­sche Volk zu bekla­gen.

Das sind die Zahlen der Histo­gra­phie, das ganze Ausmaß des Schreckens, das in den einzel­nen Fami­lien sehr konkret erfahr­bar wird, hat 2015 Uwe Bräu­ning im Oder­bruch-Repor­ter “Das mahnende Schwei­gen eines Hoch­zeits­fo­tos” seiner Fami­lie beschrie­ben.
Ahnungs­voll endet er: “Eigent­lich soll­ten die Zeiten von Krieg, Not und Vertrei­bung in Europa längst auf dem Müll­hau­fen der Geschichte gelan­det sein. Leider, leider sagt mir ein einzi­ger Blick in die Zeitung etwas ande­res. Werden wir denn nie gescheit?”

SPÄTER: Die Grenze zwischen der VR Polen und der DDR wurde als Frie­dens­grenze bezeich­net, aber nicht gelebt. Sie war nahezu so dicht wie die Mauer, Menschen der BRD mokier­ten sich ob des Begriffs der Frie­dens­grenze.

UND DANN: kam die Wieder­ver­ei­ni­gung.
Was geschah an den Gren­zen zu Polen und Tsche­chien? Fast nichts!
Dabei gab es eine Blau­pause, das deutsch-fran­zö­si­sche Verhält­nis, verbun­den mit den Namen Schu­man, Monnet, Adenauer und de Gaulle. Viel­fäl­tige Akti­vi­tä­ten wurden entwickelt und Insti­tu­tio­nen begrün­det. Das hätte doch nun das mit der Wieder­ver­ei­ni­gung reich beschenkte Deutsch­land gegen­über den östli­chen Nach­barn initi­ie­ren müssen. Wenig geschah. In den östli­chen Staa­ten mach­ten sich Natio­na­li­sten stark und entwickel­ten geschichts­re­vi­sio­ni­sti­sche Mythen.